Der IT-Sicherheitstag NRW bot einen umfangreichen Überblick über Angriffsszenarien im digitalen Raum und entsprechende Abwehrmöglichkeiten. Gemeinsam an einem Strang ziehen, um kleine und mittlere Unternehmen in NRW mit dem Thema vertraut zu machen – das ist der Hintergedanke des IT-Sicherheitstags. Denn jeder Betrieb steht am täglichen Glücksrad der Cyberattacken und sollte daher für den Ernstfall gerüstet sein. In ihrer Videobotschaft betonte Wirtschaftsministerin Mona Neubaur deswegen so treffend: „IT-Sicherheit betrifft jeden, damit es am besten niemanden trifft.“
Neben spannenden Vorträgen und Impulsen bot vor allem das Diskussionspanel einen tiefen Einblick in die Cybersicherheitslage von kleinen und mittleren Unternehmen, ihren Herausforderungen und wie sie diesen begegnen sollten. Die Expertenrunde – bestehend aus Britta Brisch von ASW-West, Kriminaloberkommissarin Inna Claus vom Landeskriminalamt NRW, Tanja Nackmayr von unternehmer NRW, Tharson Thurai vom Einzelhandelsverband NRW und Manuel Bach vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – führte eine lebhafte Diskussion, die verschiedene Aspekte der digitalen Sicherheit beleuchtete.
Die Broschüre "Cyber-Sicherheit für KMU" des BSI war u.a. Gegenstand des Gesprächs, wodurch vor allem die Rolle der Geschäftsleitung intensiv diskutiert wurde. Die Frage, wie Unternehmen die digitale Sicherheit in der Chefetage stärker verankern können, beschäftigte die Teilnehmenden. In diesem Zusammenhang präsentierte Manuel Bach den CyberRisikoCheck und inwiefern das BSI-Angebot von Unternehmen bisher angenommen wird. Ebenso unterstrich Tanja Nackmayr die Wichtigkeit der Geschäftsführung und erläuterte, wie IT-Sicherheit im Kontext von Gegebenheiten wie Fachkräftemangel, Digitalisierung und grüner Transformation eingebettet ist. Insbesondere vor dem Hintergrund der Geschäftsführungshaftung nach der NIS2-Richtlinie stellte Britta Brisch heraus, wie wichtig digitale Sicherheit für Chefinnen und Chefs ist und was sich in Unternehmen zukünftig ändern wird. Tharson Thurai setzte den Fokus auf die IT-Sicherheit bei kleinen Unternehmen im Einzelhandel und nahm u.a. Bezug auf Webseiten, IT-Systeme und die allgemeine Digitalisierung. Aus Sicht des Landeskriminalamts NRW schätzte Inna Claus die aktuelle Bedrohungslage ein und zeigte die oft unterschätzte Gefahr von Cybercrime auf.
Der IT-Sicherheitstag schafft es, mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten das Bewusstsein für die Herausforderungen der Cybersicherheit zu schärfen und den Dialog zwischen Unternehmen und Expertinnen und Experten zu fördern. Voller Hoffnungen freuen wir uns schon jetzt, beim IT-Sicherheitstag im nächsten Jahr auf die Fortschritte der Unternehmen in NRW beim Thema digitale Sicherheit zu schauen.